Die Einwohnerlisten der Dörfer des Rügenwalder Amtes

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Der Verein „Ostpommern e. V. – Verein für Familienforschung und Heimatkunde“ bzw. vormals die Arbeitsgemeinschaft „Orts- und Familienforschung Schlawe“ veröffentlicht in der Pommerschen Zeitung, im Sedina-Archiv, in den Baltischen Studien und in der Zeitschrift Pommern.

Am 23.09.2000 erschien in der Pommerschen Zeitung der Informationsartikel „Die Einwohnerlisten des Rügenwalder Amtes“.

Von zentraler Bedeutung für Heimatforschung

Die Einwohnerlisten der Dörfer des Rügenwalder Amtes

Von Dr. Ulrich Neitzel

Die Einwohnerlisten der Dörfer des Rügenwalder Amts im Kreise Schlawe sind für die Jahre 1648, 1663 und 1732 bereits veröffentlicht worden. Für die Orts- und Familien-Forschung haben sich diese als äußerst nützlich erwiesen und sind daher in der einschlägigen Literatur immer wieder zitiert worden.

Neuerdings wurden neun weitere Einwohnerlisten in den Akten des Geheimen Preußischen Staatsarchiv in Berlin entdeckt, und zwar für den Zeitraum zwischen 1736 und 1803. Es ist erstaunlich, dass alte Experten diese Akten nicht schon früher gekannt haben, aber meines Wissens sind diese Listen bisher weder zitiert noch gar veröffentlicht worden. Während des Krieges wurden die Listen offenbar nach Merseburg ausgelagert und sind erst Mitte der neunziger Jahre nach Berlin zurückgekommen und damit der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht worden.

Diese Einwohnerlisten sind Bestandteil eines umfassenderen Werkes aus dem 18. Jahrhundert, nämlich der „Untersuchung und Einrichtungs-Akte des Königlichen Preußischen Pommerschen Amts Rügenwalde zur… General Verpachtung“ für die Jahre… 1736, 1742, 1748, 1757, 1770, 1775, 1787, 1795 und 1803. Streng genommen handelt es sich um „Mühlen-Tabellen“, in denen die Zahl der Mahlgäste für die einzelnen Mühlen festgelegt wurde.

Diese Mahlgäste umfassten in erster Linie die Bauern, Kossäten und Büdner eines Dorfes sowie deren Familienangehörige. Die Namen der jeweiligen Haushaltsvorstände werden genannt, außerdem oft die Anzahl und das Alter der Kinder, vereinzelt werden auch Angaben über andere Haus- und Dorfbewohner gemacht.

Die Ausführlichkeit und regelmäßige Erstellung dieser Einwohnerlisten machen deren zentrale Bedeutung für die Heimatforschung aus. Für das Abteidorf Preetz sind die vollständigen Einwohnerlisten beispielhaft für die genannten Jahre im Internet dargestellt unter: www.orts-und-familienforschung-schlawe.purespace.de/preetz.htm

Darüber hinaus existiert im Geheimen Staatsarchiv Berlin die gleiche Art der Information auch für sämtliche anderen Dörfer des Rügenwalder Amts, als da sind:

Abtei-Dörfer: Abtshagen, Altenhagen, Beelkow, Böbbelin, Buckow, Büssow, Damerow, Damshagen, Eventin, Göritz, Karnkewitz, Malchow, Martinshagen, Neuenhagen, Neuwasser, Panknin, Parpart, Pirbstow, Preetz, Schlawin, Steinort, Wandhagen, Wieck, Zitzmin.

Amts-Dörfer: Altschlawe, Barzwitz, Kannin, Karzin, Körlin, Dörsentin, Freetz, Järshagen, Jershöft, Kopahn, Köpnitz, Krakow, Kuddezow, Kugelwitz, Lanzig, Masselwitz, Meitzow, Natzmershagen, Neuenhagen-Amt, Rützenhagen, Scheddin, Schönenberg, Stemnitz, Vitte, Zillmitz.

Die Arbeitsgemeinschaft „Orts- und Familienforschung Schlawe“ plant, die Einwohnerlisten aller Dörfer des Rügenwalde Amts auf Mikrofilm aufnehmen zu lassen, diese auszuwerten und zu veröffentlichen. Wer Interesse an diesen Listen hat, wende sich bitte an folgende Adresse:

Mathias Sielaff, Poppensiek 41a, 32584 Löhne, Tel. 05732/3684, E-Mail: mathias.sielaff@ostpommern.de

Aus dem Maß an Interesse wird dann entschieden, welche Art der Veröffentlichung sinnvoll erscheint.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass gleichartige Einwohnerlisten auch für Dörfer anderer Ämter in Pommern vorliegen, zum Beispiel für die Ämter: Belgard, Bublitz, Körlin, Kolberg, Lauenburg, Naugard und Stolp.